Botanische Führung

04.06.2006

 

Nachdem uns das Wetter die Woche zuvor mit Wolkenbrücken und Kälte einen dicken Strich durch die Rechnung gemacht hatte, ließ der Blick zum Himmel auch an diesem Wochenende nichts Gutes ahnen. In den Morgenstunden gingen heftige Regenfälle nieder. Die Ausgangssituation für eine botanische Führung gestaltete sich denkbar schlecht. Um 10 Uhr hatte es zwar aufgehört zu regnen, aber dunkle Wolken machte keine Hoffnung auf Besserung. Um so erstaunlich war der große Zahl der Interessierten, die dann trotzdem auf dem Zwiebelberg eintraf.

 

Bild 1: Die Wandergruppe kurz vor dem Aufbruch

 

Die Stimmung war gut und so zogen wir unter den Erläuterungen der Naturpädagogin Beate Siegel an blütenreichen Wiesen entlang. Schließlich lernten wir die letzte Lektion zur Wirksamkeit der heimische Kräuter am Wandrand bei Oberbrüden. Für jeden Teilnehmer war es überraschend, welche gesunden Wirkstoffe in Schafgarbe, Klee, Wegerich und anderen Kräutern zu finden sind. Die meisten begünstigen die Verdauung. Es gibt auch welche, die sich mit Phytohormonen positiv auf den Hormonhaushalt in den Wechseljahren auswirken. Wir erfuhren etwas über die Gifte der Brennessel, die bis heute noch nicht vollständig verstanden sind.

 

Auf dem Rückweg sammelten wir eine gute Menge der Kräuter ein und verarbeiteten sie zu einem Quarkbrotaufstrich und in einer Suppe. Der ersten Bissen in das Quarkbrot kostete noch etwas Überwindung. Danach gab es kein Halten mehr. Am Schluss war ein ganzer Laib Brot aufgebraucht. Bei der Suppe waren alle Vorbehalte verschwunden. Auch diejenigen, die normalerweise keine Suppenliebhaber sind, holten sich Nachschlag bist der Topf völlig leer war.

 

Die Ankündigung, Beate Siegel würde eine botanische Führung der besonderen Art anbieten, hat sich im vollem Umfang bewahrheitet. Nicht nur die Führung war besonders sondern auch das Essen. Erst gegen 14 Uhr traten die Teilnehmer gut gelaunt den Heimweg an.