Schleiereulen

Steckbrief

 

 

Name:           Schleiereule
lat. Name:
    Tyto alba
Größe:           ca. 34 cm
Spannweite:  90 - 98 cm

Vogel des Jahre: 1977

 Schleiereulenschutz als fester Bestandteil des NABU Auenwald

 

Die NABU-Gruppe Auenwald ist schon seit Jahren sehr erfolgreich bei der Unterstützung der Schleiereulen aktiv. Verteilt auf die Teilorte von Auenwald haben unsere Vogelwarte 14 Eulenkästen in Kirchtürmen, Scheunen und ähnlichen Gebäuden aufgestellt. Die Aufstellungsorte der Kästen sind „geheim“, damit die Vögel nicht durch Neugierige beim Brutgeschäft gestört werden.

 

 

 

Die Eiablage beginnt im April. Anders als andere Vögel legen Schleiereulen nicht alle Eier auf einmal, sondern zeitlich deutlich getrennt nacheinander. So sind an einem Nistplatz Jungvögel der unterschiedlichsten Altersstufen anzutreffen. Wir trafen bis zu 6 Tiere an. Unsere Vogelwarte Erich Wahlenmaier und Siegfried Hägele betreuen die Gelege in regelmäßigen Abständen um Erkenntnisse über die Entwicklung der Jungtiere und die Populationsdichte in unserer Gemeinde zu haben.

 

 

 

Für die Eltern ist es nicht leicht eine Brut von 6 Vögel mit entsprechendem Hunger zu ernähren. Immerhin müssen jede Nacht über 20 Mäuse gejagt und in die hungrigen Schnäbel gestopft werden.

 

Bei den wöchentlichen Kontrollen der Nistkästens gehen wir sehr vorsichtig vor, um die Vögel nicht übermäßig zu beunruhigen. Sobald man den Kasten öffnet, bilden die Tiere in einer Ecke eine kompakte Traube, die das Zählen und das Prüfen des Entwicklungsstandes schwer macht.

 

Die Nestlinge tragen bis zu 4 Wochen nach dem Schlüpfen ein Daunengefieder. Nach dieser Zeit wächst  - zunächst verdeckt durch den Flaum - das Erwachsenengefieder nach. Sie sind dann von der Statur etwas kleiner als ihre Eltern. Wenn dieses Stadium erreicht ist, dauert es nicht mehr lange, bis die ersten Vögel das Nest verlassen. Danach sind sie aber noch nicht auf sich selbst gestellt. Die Eltern kümmern sich noch 2 weitere Wochen um ihren Nachwuchs.

 

Harte Winter setzen allen Greifvögel und so auch den Schleiereulen schwer zu. Unter einer geschlossenen Schneedecke können sie keine Beute schlage. Weil sie keine Fettreserven anlegen können, sind sie auf regelmäßigen Nahrungszufuhr angewiesen und müssen binnen kurzer Zeit verhungern, wenn der Nachschub abbricht. Deshalb ist es wichtig des Eulen Scheunen in den kalten Monaten offenzu halten, damit dort - auch zum Nutzen der Menschen - auf die Jagd gehen können.

 

Wenn Sie abends vor die Türe treten oder Ihren Hund ausführen, können Sie vielleicht einen der beeindruckenden Vögel sehen, wenn sie völlig geräuschlos auf die Jagd gehen.

 

TIPP:

 

Denjenigen unter Ihnen, die das Geschehen in einem Nistkästen fast hautnah erleben möchten, empfehlen wir die Internetseite des Luxemburger Eulenfreunds Gaston Klares. Er hat mit Unterstützung eines Sponsors eine Livecam montiert, die ständig den Nistkasten beobachtet und die Bilder in Internet übeträgt.

 

Bemerkenswerte Informationen und schöne Bilder sind auch der Homepage der Katholische Landjugendbewegung Keppeln (KLJB) zu entnehmen. Diese Gruppe betreut ebenso wie die NABU Gruppe Auenwald schon über Jahre erfolgreich ein Schleiereulenprojekt.

 

Sehr umfassendes Informationsmaterial ist auch unter http://www.schleiereulen.de/ zu finden